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Qualifizierung

Die Berufliche Bildung profitiert

Ausbildungsqualität durch Kooperation mit den Bundesländern sichern

Die Beruflichen Schulen unterstehen im föderalen Bildungssystem Deutschlands den jeweiligen Kultusbehörden der Bundesländer. Die Kultusbehörde (Ministerium, Senat) gibt in Richtlinien und Lehrplänen die Rahmenbedingungen für die schulische Ausgestaltung der beruflichen Bildung in ihrem Bundesland vor. 

Damit möglichst viele berufsbildende Schulen von den Angeboten und Aktivitäten der Nachwuchsstiftung Maschinenbau profitieren können, wird eng mit der jeweiligen Kultusbehörde zusammengearbeitet. Den Rahmen hierfür bilden sogenannte Kooperationsverträge, die bereits mit den Kultusbehörden von elf Bundesländern geschlossen wurden. 

Nachwuchstalente begeistern

Im Kooperationsvertrag sind die Aktivitäten der Nachwuchsstiftung und deren Unterstützung durch die Kultusbehörde beschrieben. Mit ihren Angeboten richtet sich die Nachwuchsstiftung an Schülerinnen und Schüler aus den berufsbildenden Schulen und aus der Sekundarstufe I, an Auszubildende und Lehrkräfte. Bei jungen Schülerinnen und Schülern aus allgemeinbildenden Schulen der Sekundarstufe I geht es vor allem darum, Interesse für Technik und entsprechende Ausbildungsberufe zu wecken. Dazu werden die Schülerinnen und Schüler auf die Sonderschau Bildung einschlägiger Branchenmessen, wie der EMO in Hannover und der AMB in Stuttgart eingeladen.

Auf diesen Messen können sie moderne Fertigungsprozesse direkt erleben und aktiv Montagetätigkeiten durchführen. Aber auch Schülerinnen und Schüler aus den berufsbildenden Schulen werden gemeinsam mit ihren Lehrkräften und Ausbildenden aus den Unternehmen zu den Branchenmessen eingeladen, wo sie sich über die neuesten Entwicklungen im Maschinen- und Anlagenbau als auch im speziellen im Themenfeld der beruflichen Bildung informieren können. 

Kooperierende Kultusministerien

Berufliche Ausbildung stärken

Darüber hinaus bietet die Nachwuchsstiftung Lehrkräften im Fach Technik die kostenlose Teilnahme am Fortbildungsportfolio an. Die Fortbildungen sollen den Lehrkräften die Möglichkeiten zur Einbindung digitaler und rechnergestützter Fertigungsprozesse in den Unterricht aufzuzeigen. 

Diese Fortbildungen werden von professionellen Trainern aus führenden Unternehmen der Branche durchgeführt. Der Bedarf an bestimmten Fortbildungen wird vorab in Zusammenarbeit mit ausgewählten Lehrkräften des jeweiligen Bundeslands ermittelt. 

Die Fortbildungen und Angebote der Nachwuchsstiftung werden sehr stark nachgefragt und sind durchweg sehr gut bewertet – bis heute haben sie bereits zahlreiche Lehrkräfte genutzt. 

Lehrplankonforme Unterrichtsmaterialien sowie die kostenfreie Nutzung der Lernplattform „Mobile Learning System“ (MLS) sind weitere Angebote der Nachwuchsstiftung für die Beruflichen Schulen.

Die Kooperationsvereinbarungen mit den Bundesländern sehen auch vor, dass sich berufliche Schulen die besondere Qualität ihrer Ausbildung zertifizieren lassen können. 

Insgesamt sind mittlerweile 21 Schulen in den Bundesländern Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Sachsen zertifiziert. Vier Schulen befinden sich in der Vorbereitung auf ein Audit.

Digitalisierungsprojekte für die berufliche Bildung

Ein großes Projekt zur Förderung der beruflichen Bildung setzte die Nachwuchsstiftung in NRW um. Hierbei handelte es sich um eine Digitalisierungsoffensive für die gewerblich-technische berufliche Bildung, die gemeinsam mit dem Schul- und Arbeitsministerium entwickelt, organisiert und durchgeführt wurde. 

Über 500 Lehrkräfte, Ausbilderinnen und Ausbilder wurden in einer 25-tägigen Fortbildung zu den Themen Digitalisierung und Industrie 4.0 qualifiziert. 

Qualifizierungspartner waren Unternehmen, Hochschulen und Forschungsinstitute. Anschließend haben Redaktionsteams in Abstimmung mit dem Schulministerium Unterrichtsmaterialien entwickelt – auf diese Weise ist die „Zusatzqualifikation Digitale Fertigungsprozesse“ entstanden. Sie umfasst 220 Unterrichtstunden und kann mit einer Kompetenzfeststellung vor der IHK abgeschlossen werden bis heute gab es bereits über 4.800 Teilnahmen von Lehrkräften.

Bisher haben ca. 1.200 Auszubildende diese Zusatzqualifikation, die an nordrhein-westfälischen Berufskollegs verstetigt wurde, absolviert. Mit dieser Initiative ist der Nachwuchsstiftung wirkungsvoll gelungen, modernstes Wissen direkt in die Ausbildungsunternehmen zu transferieren. 

Im Jahr 2024 startete ein ähnliches Projekt auch im Freistaat Sachsen: SNgoes.digital. Rund 100 Lehrkräfte und Ausbildungspersonal haben sich bereits in einzelnen Modulen qualifiziert. Aktuell ist die Nachwuchsstiftung mit drei weiteren Bundesländern – Brandenburg, Bremen und Sachsen-Anhalt – im Gespräch, um auch hier Kooperationsvereinbarungen zur Förderung der Beruflichen Bildung zu schließen.

Ansprechpartner

Gerd Schlimm