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Projekte

Praxisnah weiterbilden in Lernfabriken

Aus der schulischen Ausbildung sind berufliche Lernfabriken nicht mehr wegzudenken. Mit dem Projekt „Lernfabriken@BeruflicheBildung“ sollen sie nun auch Einzug in die berufliche Weiterbildung halten. 

Am 1. August 2024 fiel der Startschuss für das Projekt. Ziel ist es, berufliche Lernfabriken nicht nur in der schulischen Ausbildung, sondern auch in der beruflichen Weiterbildung zu etablieren. Hierfür werden zwei Betreibermodelle entwickelt, welche eine mögliche Umsetzung darstellen. 

Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen sollen von diesen neuen Lernangeboten profitieren, um den Herausforderungen der digitalen Transformation und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz gewachsen zu sein. Das Projekt läuft bis zum 31. Dezember 2027.

Die Hauptzielgruppen des Projekts sind berufliche Fachkräfte der Metall- und Elektroindustrie, Personalverantwortliche, Betriebsräte, Bildungspersonal und Jugendliche in der Berufsorientierung.
 

Innovative Lernorte

Berufliche Lernfabriken als innovative Lernorte gewinnen in der Berufsbildung zunehmend an Bedeutung, da sie eine realitätsnahe und praxisorientierte Ausbildung ermöglichen. In diesen vernetzten Lernumgebungen lassen sich reale berufliche Handlungssituationen in einem produzierenden Umfeld simulieren. So können Lernende produktionsnahe Prozesse praktisch erproben, bevor sie im betrieblichen Alltag damit konfrontiert werden. 

Das Projekt setzt hier an, um die Potenziale dieser Lernräume auch für die berufliche Weiterbildung zu erschließen. 

Dazu werden drei Projektbausteine umgesetzt, um konkrete Qualifizierungsangebote zu entwickeln und zu testen: 

Im ersten Teilprojekt findet die Entwicklung praxisorientierter Weiterbildungsangebote zur digitalen Transformation und Nachhaltigkeit in der Produktion statt. 

Das zweite Teilprojekt forciert den Aufbau von Netzwerken zur Verknüpfung der Lernfabriken mit bestehenden Weiterbildungsplattformen für Unternehmen. 

Das dritte Teilprojekt setzt auf die Entwicklung eines Hochschulzertifikats „Lernfabriken für die berufliche Bildung“ als Blended-Learning-Weiterbildungsangebot zur akademischen Qualifizierung des Bildungspersonals.
 

Einblick in die Lernfabrik des KIT, Quelle: Karlsruher Institut für Technologie 

Projektpartner im Südwesten Deutschlands

An dem Projekt sind verschiedene Partner beteiligt. Für die Projektleitung ist das Institut für Berufspädagogik und Allgemeine Pädagogik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) verantwortlich. 

Die Stuttgarter AgenturQ betreut das Vorhaben als Verbundkoordinator. 

Weitere Partner sind das IHK-Bildungszentrum Karlsruhe, das Distance and Independent Studies Center (DISC) der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau sowie die Nachwuchsstiftung Maschinenbau, die eines der zwei Betreibermodelle aus dem Teilprojekt 1 entwickeln und erproben wird.
 

Interessierte Schulen gesucht

Für die Entwicklung des Betreibermodells begann 2024 die Suche nach geeigneten schulischen Partnern. 

Parallel dazu wurde eine Bedarfsanalyse in regionalen kleinen und mittleren Unternehmen initiiert, womit der der tatsächliche Qualifizierungsbedarf ermittelt werden soll. 

2025 besteht das wesentliche Ziel darin, drei Lernfabriken konzeptionell in das Projekt zu integrieren sowie Schulungsinhalte zu entwickeln. 

Das Projekt wird im Rahmen des Wettbewerbes InnoVET Plus vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziell gefördert.
 

Ansprechpartner

Alexander Bröckelmann